Unser Schaukelpferd
Seit über 40 Jahren Liebling aller Kinder!

Der Name Johann Bierl als Erfinder, Konstrukteur und Erbauer ist sehr eng mit dem Schaukelpferd der Lammetal GmbH verbunden. 1971 wurde Herr Bierl als Tischler in den damaligen Lebenshilfe-Werkstätten Lamspringe in der Hauptstraße eingestellt.

Anfang der 80er Jahre wurde darüber nachgedacht, in den Werkstätten neben Industrietätigkeiten auch Eigenprodukte anzubieten. Dieses Ansinnen war zur damaligen Zeit mit Holz am ehesten möglich. Herr Bierl als kreativer Mensch machte sich Gedanken, wie Menschen mit Behinderung spielerisch die Werktechniken mit dem Naturprodukt Holz erlernen können. Verschiedene Produkte wurden hergestellt und anfangs auf einem nur für Menschen Behinderung und deren Eltern zugänglichen Weihnachtsbasar angeboten.

In diesem Zusammenhang reifte der Gedanke, auch ein unverkennbares Produkt in Formgestaltung und Schönheit, vom Markt abgesetzt, mit hoher Wertigkeit und Widererkennungswert zu schaffen. Daneben mussten viele Prozessschritte durch Menschen mit Behinderung ausführbar sein. Die Idee zum Bau eines Schaukelpferdes war geboren. Nach dem eine Modellskizze, eine Stückliste und die Auswahl des Holzes getroffen waren, wurde das erste Pferd gebaut.

Der Kopf war aus Linde, die Flanken des Kopfes waren gekerbt und der Korpus aus Buche. Es hob sich gegenüber dem heute angebotenem Pferd durch eine höhere Breite ab. Als Mähne und Schweif wurden Streifen aus Baumwolle eingesetzt. Aufgrund von fehlenden Werkzeugmaschinen wurden mit einer Stichsäge die Konturen gesägt, mit Raspel, Feile und Schmirgelpapier die Feinheiten erarbeitet.

Nach kurzer Zeit stand bereits die erste Änderung in Form von 4 Stoppern an den Kufen an, um ein Überschlagen des Pferdes nach vorn und hinten zu vermeiden. Diese wurden nicht zusätzlich angebracht, sondern in die Kontur der Kufen eingearbeitet. So wurde das Pferd über ein Jahrzehnt vertrieben.

Anfang der 90er Jahre kam eine kleinere Größe des Schaukelpferdes hinzu. Einige Jahre später eine große Ausführung, welche so stabil gebaut wurde, dass zwei Erwachsene getragen werden konnten. Die Einkerbungen am Kopf wurden durch eine glatte Oberfläche ersetzt.

Die nächste Änderung ließ nicht lange auf sich warten. Der Markt verlangte einen schmaleren Korpus unter Einbeziehung aller anderen Bauteile nach dem Motto „schlankes Pferd = schönes Pferd“. Diesem Wunsch wurde nachgegeben. Es entstand das Schaukelpferd, wie es heute noch vertrieben wird.  Eine Facettenerweiterung erfuhr das Schaukelpferd in folgenden Jahren jedoch noch in Bezug auf die Mähne, die nach Wunsch außer dem Standard beige auch in anderen Farben angeboten wird. Zudem kommt ausnahmslos rotkernige Buche zum Einsatz, welche durch ihre besondere Struktur jedes Pferd als unverwechselbares Unikat darstellt.

 

Autor:
Andree Krumsiek,
Lammetal GmbH